Bunte Anekdoten

In Budapest

Endlich waren wir da. Persönlich hatte ich eigentlich nur sehr geringe Erwartungen an eine doch eher unbedeutende Stadt im bevölkerungsarmen Ungarn. Doch gerade wenn wir es am wenigstens erwarten, ist am meisten Raum für große Überraschungen und tolle Erfahrungen. Wer kennt es nicht? Sind jene Partys nicht die aufregendsten, zu denen wir eingangs gar nicht hin wollten? Genau so verhielt es sich mit Budapest - eine Stadt, die eigentlich aus drei Städten besteht: 1873 entstand die Stadt erst durch die Zusammenlegung der zuvor selbständigen Städte Buda, Óbuda und Pest. 

Bernd und Kathi hatten sich um unsere Unterkunft für die Nacht gekümmert. In Budapest gibt es etliche tolle Möglichkeiten, in Hotels unterzukommen, die entweder eine eigene Thermalquelle besitzen, oder zumindest in unmittelbarer Nähe zu einem der zahlreichen öffentlichen Bädern gelegen sind. Und neben dem romantischen Flair, das Budapest umgibt, ist der Besuch in einem der Bäder sicherlich ein absolutes Highlight für jeden Besucher der Stadt. Unsere Unterkunft lag am äußersten Stadtrand - gerade nah genug, um den Industriemief noch einatmen zu können, aber doch bereits weit genug entfernt, um keinen guten Blick mehr auf die Stadt ergattern zu können. Schon Jesus wusste, dass wir Geld nicht mit in die nächste Welt mitnehmen können - Bernd und Kathi waren hiervon noch nicht überzeugt. Das schönste an unserer Unterkunft war... hum - Superlativ scheint mir gar nicht so angebracht in dieser Situation, also versuche ich es anders: Die Matratze war recht hart, was angesichts der viel zu weichen Milbennester in Bernd und Kathis Bunker eine willkommene Abwechslung war. Wir blieben die Nacht weder in einem Hotel, noch in einem Hostel - wir waren privat untergekommen, was sicherlich die billigste Möglichkeit war. Ich hoffe, sie kennen den Unterschied zwischen billig und preiswert - falls nicht gebe ich Ihnen nun einen Augenblick lang Zeit, diesen Misstand nachzuholen...